Die Kalvarienanlage wurde oft umgebaut, wichtige Arbeiten passierten nach 1788. Weitere größere Umbauten an Kapellen gab es im 19. Jahrhundert – etwa zwischen 1825–1841, später im 19. Jahrhundert und noch mal im frühen 20. Jahrhundert.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war das Hauptwegenetz am Kalvarienberg schon fertig. Später änderte man nur Kleinigkeiten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekam der Westhang gegenüber der Kirche ein Terrassen-System mit neuen Querwegen. Kurz nach den ersten Kapellen am Kalvarienberg fing man auch im Dorfzentrum von Wambierzyce an, Kapellen zu bauen. Die ersten entstanden nach 1693 an der heutigen Szpitalna-Straße. Später stellte man sie auch an andere Straßen – mal einzeln, mal in Reihen, manchmal als Abschluss der Häuserfront, immer nach dem Vorbild von Jerusalem.
Zur Anlage gehörten auch zwei Einsiedeleien: eine am Kalvarienberg, die andere am Neuen Berg (Tabor/Sinai), sowie Kreuzwege an beiden Bergen. Die Einsiedelei am Kalvarienberg wurde von Daniel Paschasius von Osterberg gestiftet, der erste Einsiedler zog 1685 oder 1699 dort ein.
Der Kreuzweg am Kalvarienberg entstand 1732. Anfangs standen die Stationen an kleinen Kapellen, nach Jerusalemer Vorbild. Zuerst markierten Holzkreuze mit Blechrosetten die Stationen, später hängte man Bilder daran (mehrfach erneuert). Im 19. Jahrhundert wurden die Stationen durch Steinmonumente ersetzt, und Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die heutigen gemauerten, verputzten Kapellen im neoklassizistischen Stil mit schlichter Deko.
Die Wambierzycer Kalvarie hat ein sehr reiches Bildprogramm. Auch die Namen der umliegenden Berge und Täler spielen mit – Zion, Kalvarienberg, Horeb, Sinai, Tabor, und der Bach Cedron. Alles soll an Jerusalem und die Bibel erinnern.
Das Programm teilt sich in drei Teile:
- Kindheit und Jugend Jesu (mit Mariengeschichte) – in den Kapellen um die Kirche. Szenen von der Verkündigung bis zur Taufe Jesu, und von Marias Verkündigung bis zur Himmelfahrt. Auf der Kirchenfassade sieht man Evangelisten, Heilige und ganz oben die Krönung Mariens.
- Öffentliches Wirken und Passion Jesu – dargestellt in Kapellen am Kalvarienberg und im Dorf. Der Pilgerweg beginnt mit der Versuchung Jesu und folgt dann Evangelien, Apokryphen und Traditionen.
- Typologische Szenen am Neuen Berg – eine Mischung aus Altem und Neuem Testament, z.B. Verklärung, Mose am Sinai, Zehn Gebote, eherne Schlange.
Ein kompletter Pilgergang dauert ca. 4–5 Stunden.
Zur Kalvarie gehören auch 14 symbolische Tore, teils nach echten Jerusalemer Toren, teils mit eigenen Namen. Sie erinnern an Jerusalem, an wichtige Ereignisse aus Jesu Leben und sollten Wambierzyce auch unter den Schutz des hl. Florian stellen.

Die Bewegliche
Krippe
Die Krippe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befindet sich in einem Gebäude am Fuße des Kalvarienbergs. Ihr Erbauer war Longin Wittig. Dieser außergewöhnlich begabte Mann wurde 1824 im Dorf Góra Św. Anny in der Nähe von Nowa Ruda geboren.
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