Monumentale Steintreppen mit drei Aufgängen führen zur Kirche. Insgesamt gibt es 56 Stufen, davon 33 im mittleren Aufgang, die die Lebensjahre Jesu auf Erden symbolisieren. Weitere 15 Stufen über der ersten Terrasse stellen die Lebensjahre Marias vor ihrer göttlichen Mutterschaft dar. Die imposante Fassade, 52,5 m hoch, ist im Stil der Spätrenaissance gestaltet und in drei Teile gegliedert, wobei der mittlere der breiteste ist. Sie ist mit symmetrisch angeordneten Doppelpfeilern und Paneelen geschmückt und wird durch eine kleine Galerie in zwei Geschosse geteilt, was der Kirche einen palastartigen Charakter verleiht. Diesen Eindruck verstärkt das obere Geländer, das mit steinernen Apostelfiguren verziert ist. Die Fassade wird von drei flachen Giebeln bekrönt. In der halbkreisförmigen Nische in der Mitte befindet sich eine große Holzskulptur der Wambierzycer Muttergottes aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, darüber das Wappen von Papst Pius XI. Besonders eindrucksvoll wirkt die Fassade bei der abendlichen Beleuchtung.
Das barocke Kircheninnere ist mit Gemälden, Fresken und Skulpturen geschmückt. Besonders bemerkenswert sind die Werke von Karol Sebastian Flacker: die Kanzel, eine bildhauerische Komposition, die den Text des marianischen Hymnus Magnificat ausdrückt, sowie der Hauptaltar mit der wundertätigen Figur der Muttergottes. Die Figur samt Sockel ist aus Lindenholz im gotischen Stil gefertigt und 28 cm hoch. Sie zeigt die Muttergottes mit dem nackten Jesuskind. Das Kind hält in der rechten Hand einen Vogel und greift mit der linken nach einer Frucht in Marias Hand. Die Köpfe von Maria und Jesus sind mit Kronen geschmückt. Die Figur ist polychrom gefasst und wird – wie ähnliche Darstellungen – in sogenannte „Kleider“ gehüllt, die sie vom Hals abwärts bedecken. Es gibt mehrere solcher Kleider in verschiedenen Farben, je nach Fest oder liturgischer Jahreszeit.
Am 22. Februar 1936 verlieh Papst Pius XI. der Kirche in Wambierzyce den Titel einer Basilika minor. Dieser Ehrentitel wird Kirchen verliehen, die sich durch ihren historischen, liturgischen oder seelsorglichen Wert auszeichnen. Am 17. August 1980 fand das größte und feierlichste Ereignis in der jahrhundertealten Geschichte des Heiligtums statt – die Figur der Muttergottes wurde mit päpstlichen Kronen zur Wambierzycer Königin der Familien gekrönt. Während der Krönung verlas Kardinal Stefan Wyszyński einen besonderen Brief von Papst Johannes Paul II., in dem es u. a. hieß: „Ich möchte mit diesem Gruß meine große Freude darüber ausdrücken, dass die Muttergottes heute in ihrem Heiligtum in Wambierzyce auf besondere Weise geehrt wird – dies ist der Tag ihrer Krönung. Ich freue mich mit allen Teilnehmern dieses Ereignisses, auf das das Heiligtum von Wambierzyce so viele Jahrhunderte gewartet hat.“
1990 verließen die Jesuiten Wambierzyce, und die Betreuung des Heiligtums übernahmen Diözesanpriester, die hier 17 Jahre lang tätig waren. Seit Juni 2007 wirken in Wambierzyce die Franziskaner der Provinz der heiligen Hedwig des Ordens der Minderbrüder.
Schnellzugriff

Die Bewegliche
Krippe
Die Krippe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befindet sich in einem Gebäude am Fuße des Kalvarienbergs. Ihr Erbauer war Longin Wittig. Dieser außergewöhnlich begabte Mann wurde 1824 im Dorf Góra Św. Anny in der Nähe von Nowa Ruda geboren.
Mehr